Brauche ich für mein E-Auto eine Wallbox? Muss der Stromanschlusswert im Haus erhöht werden?

Das hängt von drei Faktoren ab: der täglichen Fahrleistung, der Akkukapazität des Autos und dem durchschnittlichen Verbrauch.

Da die meisten Menschen ihre tägliche Fahrleistung oft deutlich überschätzen, kommen sie zumeist ohne eine Wallbox aus.

Wer es genauer wissen will, kann sich die Frage rechnerisch beantworten. Eine Beispielrechnung sieht dabei folgendermaßen aus:

Das Auto verbraucht beispielhaft im Sommer 18 kWh/100 km und im Winter 26 kWh/100 km. Um auch in der kalten Jahreszeit stets genug Saft im Akku zu haben, nimmt man den maximalen Verbrauch zur Berechnung. Wird das Fahrzeug täglich rund 50 Kilometer bewegt, hat man entsprechend einen Ladebedarf von 13 kWh pro Tag.

Sofern das Auto über Nacht zehn Stunden Zeit zum Aufladen hat, bekommt man nötigen Strom locker an einer herkömmlichen Schukosteckdose mit 2,2 Kilowatt bis maximal mit 3,6 Kilowatt in den Akku. Das Nachladen für den Tagesverbrauch dauert dann je nach Steckdose etwa zwischen dreieinhalb und sechs Stunden, was somit noch genug Zeitreserve bietet, falls in einer Nacht mal eine längere Tour ausgeglichen werden muss.

Quelle: Heise-Verlag, c't 2022, Heft 18, S. 132